Was kostet Nachhilfe?
Privatlehrer versus kommerzielle Einrichtung
Wenn es um die Kosten von Nachhilfeunterricht geht, geraten Eltern oft ins Staunen. Doch auch bei Nachhilfe gilt: das Teuerste muss nicht immer das Beste für das Kind sein.
Eltern und Kind sollten in erster Linie gemeinsam festlegen, was sie von der Nachhilfe erwarten. Soll zusätzlich eine Hausaufgabenbetreuung gewährleistet sein? Gibt es individuelle Defizite, die aufgeholt werden müssen? Will das Kind lieber einen eigenen Nachhilfelehrer, oder lernt es besser in einer Gruppe?
Ratsam ist es, Vergleiche zwischen einzelnen Anbietern zu ziehen. Was bekommt man wo für sein Geld? Und vor allem: Ist meinem Kind damit wirklich geholfen?
Kommerzielle Nachhilfe
Holen sich Eltern Angebote von kommerziellen Nachhilfeanbietern ein, können sie es manchmal kaum glauben. Zwischen 99 und 145 Euro liegen die monatlichen Pauschalen. Hinzu kommen Mindestvertragslaufzeiten, Kündigungsfristen und selten individuelle Betreuung.
Die Meinung über kommerziellen Nachhilfeanbietern ist nicht immer positiv. In Internetforen lesen sich Vorwürfe von zu durcheinander gewürfelten Gruppen, lapidaren Nachhilfeunterricht bis hin zur Beschäftigungstherapie und unmotiviertem Lehrpersonal. Häufig stört Eltern der fehlende Einblick und sind verunsichert, weil sie nicht wissen, ob sich die Darstellung des Instituts und die Realität womöglich stark unterscheiden. Das ist ein Grund, warum Eltern einen privaten Nachhilfelehrer den kommerziellen Einrichtungen für Nachhilfe vorziehen.
Doch sind diese Aussagen nicht allgemeingültig. Ebenso gibt es durchaus positive Meinungen und Erfahrungen mit kommerziellen Nachhilfeeinrichtungen. Manchen Kindern gefällt es sehr, einmal am Nachmittag eine Einrichtung zu besuchen, neue Freunde zu finden und gemeinsam den Schulstoff aufzuarbeiten. Oft sind Eltern auch einfach nur dankbar dafür, dass jemand das Erledigen der Hausaufgaben betreut und für eventuelle Fragen des Kindes zur Verfügung steht.
Mittlerweile bieten auch kommerzielle Anbieter Einzelnachhilfe an und schicken ihre Nachhilfe-Lehrer zu den Schülern nach Hause. Doch dabei bekommt nicht nur der Lehrer sein Honorar, sondern das Institut möchte auch noch was verdienen. Das macht diese Nachhilfeform oft teurer als private Nachhilfe. Aber auch hier gibt es preisliche Unterschiede. Zwischen 12 und 25 Euro sind üblich.
Private Nachhilfe
Private Nachhilfestunden geben meist ältere Schüler, Studenten oder auch ehemalige Lehrer. Je nach Kenntnisstand und Professionalität des Privatlehrers, liegen die Kosten für Eltern zwischen 7 und 15 Euro die Stunde. Nachhilfelehrer, die von Beruf Lehrer sind oder waren, nehmen meistens mehr. Ein Stundensatz von 20-30 Euro ist dabei die Regel. Nach oben hin aber gibt es kaum eine Grenze. Sogar Stundensätze an die 100 Euro können gefordert werden. Da allerdings sollten sich Eltern fragen, mit welchem Wundermittel der Nachhilfe-Gott arbeiten möchte, um diese Preise zu rechtfertigen.
Hinzu kommen individuelle Absprachen, was die Intensität, Dauer, Zeitpunkt und Details der Sitzungen in Nachhilfe angeht. Kommerzielle Nachhilfeanbieter bieten Nachhilfeunterricht meist an festen Terminen in der Woche für je 60 Minuten an. Privatlehrer können ganz individuell auf die Ansprüche des Schülers eingehen und anfänglich häufigeren Nachhilfeunterricht anbieten. Fruchtet die Nachhilfe, haben Schüler und Privatlehrer die Möglichkeit im Laufe der Zeit auch weniger Nachhilfe zu vereinbaren.